INNSBRUCK INTERNATIONAL hat mit dem SPECIAL RECOGNITION AWARD eine Plattform geschaffen, um aufstrebende Kulturschaffende mit einem Tirol-Bezug in einen internationalen Kontext zu stellen und sie in ihrer Weiterentwicklung und Profilierung zu unterstützen. Mit dieser Anerkennung werden u.a. eine Produktion und Präsentation neuer Arbeiten ermöglicht. Bisherige Preisträger:innen sind Heidrun Sandbichler (2016), Addie Wagenknecht (2018), Julia Rhomberg (2020) und Michael Strasser (2022).
Dieser von der Biennale initiierte und von den Swarovski Kristallwelten gestaltete INNSBRUCK INTERNATIONAL SPECIAL RECOGNITION
AWARD wird 2024 an die Künstlerin Sophie Gogl vergeben.
Unter dem Motto HEAVEN CAN WAIT vereint die Biennale 2024 künstlerische Positionen des Aktivismus – sowohl in ihrer formalen als auch performativen Herangehensweise. So entstehen u.a. bei Philipp Fleischmann durch die Dekonstruktion von Dias neue, lichtdurchflutete Bilduniversen, bei Tue Greenfort durch Menschen hergestellte schwebende Überlebensszenarien oder erkundet Doris Uhlich wie sich gar die Sonne auf der Erde erreichen lässt. Nur diese kleine Auswahl eröffnet bereits, unter welchen Aspekten Künstler:innen für HEAVEN CAN WAIT
eingeladen und wie deren Arbeiten, vielfach sind es Neuproduktionen, für das Publikum und deren Alltag aufbereitet wurden. Es wurde inhaltlich danach gesucht, welchen Mehrwert ein Gegenüber (Kunst, Mensch, Tier, Alltag, Natur, Objekte, Politik, etc.) haben kann, wenn man es sich nicht nur einfach aneignet (oder gar unterschätzt), sondern in dieses eintaucht und mit diesem/dieser aktiv in den Dialog tritt. Durch diesen Vorgang verrinnt die Zeit nicht linear, sondern sie wird scheinbar kurz angehalten und gibt im Umkehrschluss den Raum für Neues frei. Sie lässt Menschen eine Pause machen, auf dass die Zukunft noch etwas warten möge. In so einem Moment lässt »Zeit« Neues entstehen oder gibt einem Verlauf, einer Perspektive, eine andere Richtung.
Nach Ansicht von INNSBRUCK INTERNATIONAL gelingt es der jungen Künstlerin Sophie Gogl exzellent diesen Moment festzumachen und in unseren Alltag einzubringen: Sophie Gogl, geboren 1992 in Kitzbühel, lässt durch eine Appropriationskunst aufhorchen, die unsere Mechanismen und Illusionen humorvoll entlarvt und den Blick umkehrt. Sie ist Malerin und Bildhauerin und schöpft einen Großteil ihrer Bildsprache aus Filmen, Werbung und Memes. Sie beschäftigt sich weniger mit den Motiven selbst als mit den Mechanismen ihres Erscheinens und Verschwindens, dem wir uns im Alltag täglich gegenübersehen. Für eine solche künstlerische Übersetzung war für Sophie Gogl – im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL 2024 – ein verlorener Handschuh, aufgesteckt auf einen Garderobenständer im Café Central,
eine narrative Initialzündung und führte sie zu Anti-/Held:innen-Geschichten, genauso wie zur Kolonialismus-Debatte. Aber auch zu der Frage, vor was wir uns wirklich fürchten. Zu sehen ist die Umsetzung dieser Narrative und Fragestellungen in Form einer Neuproduktion und Präsentation von Sophie Gogl im Café Central Innsbruck und Schloss Ambras.
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