Mit seiner neuen Arbeit Social Dances lässt der österreichische Komponist Rudolf Wakolbinger das Publikum nicht nur in eine Klang-Raum-Installation, sondern auch in sein ganz persönliches Universum eintauchen, bilden doch die tapetenartig an den Wänden angebrachten Faksimiles von der Partitur des Albums, Schriften und Arbeitstagebücher jene Arbeits- und Denkprozesse ab, die schlichtweg zum Ergebnis führen: jenem Album, das man soundmäßig auch im Raum hören kann (Social Dances).
Dieses versammelt eine Auswahl Wakolbingers Kompositionen, die zwischen 2015 und 2019 entstanden sind und die die gesellschaftlichen Ereignisse und Strömungen dieses Zeitraums reflektieren. So integriert er u.a. originale Tonaufnahmen aus dem Bürgerkrieg in Syrien und setzt sich mit Themen wie Digitalisierung, der MeToo-Debatte, politischem Machtmissbrauch oder dem Leben in Megastädten auseinander. Dass die Welt zur Zeit Kopf steht, macht auch das Albumcover klar, das eine umgedrehte Weltkarte zeigt und im Raum inszeniert ist. Angemessener Weise ist das Album auch käuflich erwerbbar.
Rudolf Wakolbinger begann in seiner frühen Jugend als Autodidakt zu komponieren. Er schloss eine Ausbildung an einer Höheren Technischen Lehranstalt ab und spielte zunächst in verschiedenen Bands. Danach nahm er sein Studium der Komposition in Wien auf. Wakolbinger beschäftigte sich intensiv mit der Übertragung wissenschaftlicher Daten in musikalische Kompositionen. Seine Komposition und Klanginstallation Expansion of the Universe wurde international ausgestellt und erlangte eine hohe Publikums- und Medienresonanz.
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