Die Erde bebt. Die Temperaturen steigen sprunghaft an. Wirbelstürme, Taifune und Zyklone brauen sich zusammen, fegen durch Städte und Häuser und lassen diese als Ruinen zurück. Die Wasserpegel steigen und fluten Ackerbauland, wenn nicht gar ganze Länder. Verdorrte Ur- und Kulturwälder fangen Feuer und werden zu Asche. Ewige Gletscher und das Polareis schmelzen und brechen, begleitet von ohrenbetäubendem Lärm. Wüsten dehnen sich unaufhaltsam aus. Feuchtgebiete vertrocknen. Tierarten sterben zu Tausenden aus. Was wir als Erderwärmung oder Klimawandel bezeichnen, fegt über die Erde wie ein Zeitalter der Hölle. Obwohl einige es leugnen, besteht kein Zweifel mehr: der Mensch ist die Ursache dieser Katastrophen. Dates for a Subjective Timeline of the Climate Change besteht aus Werken, die Radenko Milaks unverwechselbare Schwarz-Weiß-Aquarelle Roman Uranjeks Kreuzmotivcollagen gegenüberstellen. Jede der Arbeiten bezieht sich auf bedeutende historische Ereignisse, welche die Beziehung zwischen den Humanwissenschaften und dem Klima widerspiegeln. (Christopher Yggdre)
Radenko Milak schafft durch die Übersetzung von angeeigneten fotografischen Motiven in Aquarell einen Raum für eine neue Sichtweise. Er modifiziert die formale Bildsprache des im Internet, in Printmedien und Filmen gefundenen Ausgangsmaterials und weckt damit ein neues Interesse an historischen Ereignissen. Die bevorzugten künstlerischen Medien für seine Schwarz-Weiß-Serien sind in der Regel Aquarelle, aber er arbeitet auch mit Malerei, Zeichnung, Installationen und Animationen. Von 1999 bis 2003 studierte er an der Kunstakademie der Universitätvon Banja Luka und von 2003 bis 2007 an der Fakultät für Bildende Kunst an der Kunstuniversität Belgrad in Serbien.
Roman Uranjek zählte 1983 in Ljubljana zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe »IRWIN«. Neben der Musikgruppe Laibach, einer Theatergruppe und einem Büro für Grafikdesign hatte die »NSK« einen großen Einfluss auf die kulturelle und politische Debatte in Jugoslawien gegen Ende der Tito-Zeit. Im Jahre 2002 begann Uranjek das Projekt »At Least One Cross a Day After 1.1.2002«, das seit dieser Zeit weitergeführt wird. Für die Werkgruppe wählt er Bildmaterial aus unterschiedlichen kunsthistorischen Perioden und kombiniert sie zu Collagen, in denen die narrativen Strukturen und visuellen Erzählweisen der Avantgarde neu thematisiert werden. 2015 wurde die Zusammenarbeit an »Dates« mit Radenko Milak initiiert.
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