»Assoziativ« wirken Erica Pedrettis künstlerische Arbeiten, vor allem ihre Flügelwesen, als ob sie eine Lücke füllen oder diese zum Sprechen bringen wollen – ganz so wie sie sich selbst aus ihren biografischen Fremdheiten gelöst und in eine ganz eigenwillige literarische Sprachform gefunden hat. Leicht und schwebend sind die meisten dieser Objekte aus Draht und Papier, aus Ästchen und Gips und doch sind sie trotz aller
Zartheit erstaunlich zäh und stabil. »Sie wirken wie tierische Relikte, die einen gerade auch, weil sie weder Fisch noch Vogel sind, in Bann ziehen.« (Peter Burri, Tagesanzeiger, 10.3.2020)
Sie sind weder das eine noch das andere – die fliegenden Objekte, Figuren und Gespinste. Sie kommen prozesshaft daher und doch können sie gerade aufgrund dieser ätherischen Zersplitterung nicht zeitgemäßer sein. Denn wenn auch Pedrettis Flügelwesen und Doppelflügel nur in Gedanken zum Fliegen taugen, erheben sie gerade mit ihrem starken Überlebenswillen das Leben zum Leben.
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