Ailbhe Ní Bhriain

Die irische Künstlerin Ailbhe Ní Bhriain schichtet in ihren Arbeiten, die Medien wie Film, computergenerierte Bilder, Collagen, Wandteppiche, Drucke und Installationen umfassen, suggestive Welten, die der Erforschung des imperialen Erbes, der menschlichen Vertreibung und des Anthropozäns dienen. Diese miteinander verflochtenen Themen werden durch einen assoziativen Gebrauch von Erzählungen und einer sorgfältig ausgearbeiteten visuellen Sprache angegangen, die ans Surreale grenzt. Dabei bedient sich die Künstlerin oftmals Museen und Archive und nutzt die Auswirkungen neuer Technologien auf unsere Umwelt. Die daraus geschaffenen Welten sind zugleich eigenwillig, unwiderstehlich und zutiefst beunruhigend.
Bei INNSBRUCK INTERNATIONAL wird Ní Bhriain zwei ihrer großformatigen Jacquard-Tapisserien aus dem Jahr 2023, sowie eine neue fotografische Auftragsarbeit und ein neues skulpturales Hybrid aus Untitled (Dream Pool) und We have reached a certain depth zeigen.

 

Supported by Culture Ireland

CINEMATONS

Seit 2013 werden im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL Tiroler Künstler:innen im Format der Cinématons – One Shot Filmporträts im Super-8-Format – vom Künstler und Filmemacher Guillermo Tellechea porträtiert. Tellechea hat das Ende der 1970er-Jahre von Gérard Courant entwickelte Format aufgegriffen, in dem eine gefilmte Person in einem einzigen Take und für genau 200 Sekunden etwas von der »Wahrheit ihres Wesens« preisgeben darf (Courant, 1989). Die Performances werden ohne jegliche Inszenierungen durch den Regisseur aufgenommen.

 

2024 reihen sich die Künstlerin Katharina Cibulka, die Schriftstellerin Friederike Gösweiner, der Musiker und Komponist Philipp Moll, die Choreographin und Tänzerin Marie Stockhausen, sowie der Künstler Peter Warum in das filmische Archiv der Cinématons ein.

 

 

 

ANKUNFT///HEIMAT

Friederike Gösweiner
Ottakring Yppenplatz Samstagsmarkt
Fechten Reiten Rauchen
Das Wort leitet das Tosen

Philipp Moll
Rollender Zug auf dem Abstellgleis
Verwehte Schilder mit Vaterfäden
In Schokolade gegossene Musik
versüßt den Rückweg

Katharina Cibulka
Drehende Gerüstwelten in Zeitlupe
Zwei Frauen, ein Team
Eine sich wölbende Wirklichkeit

Peter Warum
Ratschen Strawanzen Lantschen
In der Mathematik beginnen die
Zahlen zu lächeln
Die Seite acht ist prägend

Marie Stockhausen
Mittagspausenspaziergangslocation
Rot und Grün, komplementär
Ein Sich finden in Bewegung

RADENKO MILAK / ROMAN URANJEK

Die Erde bebt. Die Temperaturen steigen sprunghaft an. Wirbelstürme, Taifune und Zyklone brauen sich zusammen, fegen durch Städte und Häuser und lassen diese als Ruinen zurück. Die Wasserpegel steigen und fluten Ackerbauland, wenn nicht gar ganze Länder. Verdorrte Ur- und Kulturwälder fangen Feuer und werden zu Asche. Ewige Gletscher und das Polareis schmelzen und brechen, begleitet von ohrenbetäubendem Lärm. Wüsten dehnen sich unaufhaltsam aus. Feuchtgebiete vertrocknen. Tierarten sterben zu Tausenden aus. Was wir als Erderwärmung oder Klimawandel bezeichnen, fegt über die Erde wie ein Zeitalter der Hölle. Obwohl einige es leugnen, besteht kein Zweifel mehr: der Mensch ist die Ursache dieser Katastrophen. Dates for a Subjective Timeline of the Climate Change besteht aus Werken, die Radenko Milaks unverwechselbare Schwarz-Weiß-Aquarelle Roman Uranjeks Kreuzmotivcollagen gegenüberstellen. Jede der Arbeiten bezieht sich auf bedeutende historische Ereignisse, welche die Beziehung zwischen den Humanwissenschaften und dem Klima widerspiegeln. (Christopher Yggdre)

 

Radenko Milak schafft durch die Übersetzung von angeeigneten fotografischen Motiven in Aquarell einen Raum für eine neue Sichtweise. Er modifiziert die formale Bildsprache des im Internet, in Printmedien und Filmen gefundenen Ausgangsmaterials und weckt damit ein neues Interesse an historischen Ereignissen. Die bevorzugten künstlerischen Medien für seine Schwarz-Weiß-Serien sind in der Regel Aquarelle, aber er arbeitet auch mit Malerei, Zeichnung, Installationen und Animationen. Von 1999 bis 2003 studierte er an der Kunstakademie der  Universitätvon Banja Luka und von 2003 bis 2007 an der Fakultät für Bildende Kunst an der Kunstuniversität Belgrad in Serbien.

 

Roman Uranjek zählte 1983 in Ljubljana zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe »IRWIN«. Neben der Musikgruppe Laibach, einer Theatergruppe und einem Büro für Grafikdesign hatte die »NSK« einen großen Einfluss auf die kulturelle und politische Debatte in Jugoslawien gegen Ende der Tito-Zeit. Im Jahre 2002 begann Uranjek das Projekt »At Least One Cross a Day After 1.1.2002«, das seit dieser Zeit weitergeführt wird. Für die Werkgruppe wählt er Bildmaterial aus unterschiedlichen kunsthistorischen Perioden und kombiniert sie zu Collagen, in denen die narrativen Strukturen und visuellen Erzählweisen der Avantgarde neu thematisiert werden. 2015 wurde die Zusammenarbeit an »Dates« mit Radenko Milak initiiert.

slackline workshop

Für 2024 hat INNSBRUCK INTERNATIONAL Tue Greenfort mit seiner ortsspezifischen Außeninstallation EQUILIBRIUM eingeladen. Das Kunstwerk besteht aus einem großen umgestürzten Baumstamm, der mit einer »Slackline« über die gesamte Länge des Baumes bespannt ist und im Innsbrucker Hofgarten aufgestellt wird. Die Slackline ist mit einem Zitat aus dem IPCC-Klimareport 2022 bestickt, wobei zwischen
den Wörtern Tier-Emojis eingefügt sind. Die Arbeit ist interaktiv, da das Publikum dabei unterstützt wird, an einem Tag mit Expert:innen
auf der Slackline zu balancieren und diese zu »begehen«.

2. Treffpunkt Klimakultur Verflechtungen international

Der 6. Treffpunkt Klimakultur steht vor der Tür: Treffpunkt ist am 16.05. um 19 Uhr beim Eingang zum Hofgarten (Rennweg).
Gemeinsam werden wir die Außeninstallation EQUILIBRIUM des dänischen Künstlers Tue Greenfort besichtigen, der eine Slackline mit einem Zitat aus dem IPCC-Klimareport 2022 bestickt und in sein Kunstwerk eingearbeitet hat. Greenfort befasst sich in seiner interdisziplinären Arbeit mit Themen wie dem öffentlichen und privaten Raum, der Natur und der Kultur und verwebt diese mit der Sprache der Kunst.

 

Im Anschluss findet ein Kuratorinnengespräch mit Franziska Heubacher statt, moderiert von Johannes Reisigl, bevor der Abend bei gemütlichem Austausch ausklingt.

 

Der Eintritt zum Treffpunkt Klimakultur ist wie immer frei. Bei Schlechtwetter findet das anschließende Gespräch in einer Ausweichlocation statt, die wir rechtzeitig im Vorfeld kommunizieren werden.

SOPHIE GOGL Schloss Ambras

Der SPECIAL RECOGNITION AWARD zeichnet Kulturschaffende mit einem Tirol-Bezug aus und gibt ihnen die Möglichkeit in einem internationalen Kontext auszustellen. Bisherige Preisträger:innen waren Heidrun Sandbichler (2016), Addie Wagenknecht (2018), Julia Rhomberg (2020) und Michael Strasser (2022). 2024 geht der Award an die Künstlerin Sophie Gogl.

 

Sophie Gogl, *1992 in Kitzbühel, ist Malerin und Bildhauerin, die sich in ihrer Bildsprache mit den Mechanismen des alltäglichen Auftauchens und Verschwindens von Motiven aus Filmen, Werbung und Memes beschäftigt. Initialzündung für ihre Ausstellung im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL war ein verlorener Handschuh – hoch aufgesteckt auf einem Garderobenständer – im Café Central und brachte die Künstlerin wegen der roten aufstehenden »Finger« nicht nur auf die Animations-Figur »Feathers McGraw«, sondern auch auf das Thema der Federkrone und für was im Leben »Haare gelassen werden«, wenn Menschen verschwinden und nur mehr ihre Rüstungen zurückbleiben. Stellvertretend für diesen Wechsel im Leben tauschte die Künstlerin die Garderobenständer des Café Centrals mit eigens angefertigten Ständern und erweckt die »originalen Garderobenständer« in einer Ausstellung in der Rüstkammer von Schloss Ambras zu neuem Leben.

SOPHIE GOGL Cafe Central

INNSBRUCK INTERNATIONAL hat mit dem SPECIAL RECOGNITION AWARD eine Plattform geschaffen, um aufstrebende Kulturschaffende mit einem Tirol-Bezug in einen internationalen Kontext zu stellen und sie in ihrer Weiterentwicklung und Profilierung zu unterstützen. Mit dieser Anerkennung werden u.a. eine Produktion und Präsentation neuer Arbeiten ermöglicht. Bisherige Preisträger:innen sind Heidrun Sandbichler (2016), Addie Wagenknecht (2018), Julia Rhomberg (2020) und Michael Strasser (2022).
Dieser von der Biennale initiierte und von den Swarovski Kristallwelten gestaltete INNSBRUCK INTERNATIONAL SPECIAL RECOGNITION
AWARD wird 2024 an die Künstlerin Sophie Gogl vergeben.

 

Unter dem Motto HEAVEN CAN WAIT vereint die Biennale 2024 künstlerische Positionen des Aktivismus – sowohl in ihrer formalen als auch performativen Herangehensweise. So entstehen u.a. bei Philipp Fleischmann durch die Dekonstruktion von Dias neue, lichtdurchflutete Bilduniversen, bei Tue Greenfort durch Menschen hergestellte schwebende Überlebensszenarien oder erkundet Doris Uhlich wie sich gar die Sonne auf der Erde erreichen lässt. Nur diese kleine Auswahl eröffnet bereits, unter welchen Aspekten Künstler:innen für HEAVEN CAN WAIT
eingeladen und wie deren Arbeiten, vielfach sind es Neuproduktionen, für das Publikum und deren Alltag aufbereitet wurden. Es wurde inhaltlich danach gesucht, welchen Mehrwert ein Gegenüber (Kunst, Mensch, Tier, Alltag, Natur, Objekte, Politik, etc.) haben kann, wenn man es sich nicht nur einfach aneignet (oder gar unterschätzt), sondern in dieses eintaucht und mit diesem/dieser aktiv in den Dialog tritt. Durch diesen Vorgang verrinnt die Zeit nicht linear, sondern sie wird scheinbar kurz angehalten und gibt im Umkehrschluss den Raum für Neues frei. Sie lässt Menschen eine Pause machen, auf dass die Zukunft noch etwas warten möge. In so einem Moment lässt »Zeit« Neues entstehen oder gibt einem Verlauf, einer Perspektive, eine andere Richtung.

 

Nach Ansicht von INNSBRUCK INTERNATIONAL gelingt es der jungen Künstlerin Sophie Gogl exzellent diesen Moment festzumachen und in unseren Alltag einzubringen: Sophie Gogl, geboren 1992 in Kitzbühel, lässt durch eine Appropriationskunst aufhorchen, die unsere Mechanismen und Illusionen humorvoll entlarvt und den Blick umkehrt. Sie ist Malerin und Bildhauerin und schöpft einen Großteil ihrer Bildsprache aus Filmen, Werbung und Memes. Sie beschäftigt sich weniger mit den Motiven selbst als mit den Mechanismen ihres Erscheinens und Verschwindens, dem wir uns im Alltag täglich gegenübersehen. Für eine solche künstlerische Übersetzung war für Sophie Gogl – im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL 2024 – ein verlorener Handschuh, aufgesteckt auf einen Garderobenständer im Café Central,
eine narrative Initialzündung und führte sie zu Anti-/Held:innen-Geschichten, genauso wie zur Kolonialismus-Debatte. Aber auch zu der Frage, vor was wir uns wirklich fürchten. Zu sehen ist die Umsetzung dieser Narrative und Fragestellungen in Form einer Neuproduktion und Präsentation von Sophie Gogl im Café Central Innsbruck und Schloss Ambras.

ERICA PEDRETTI Kapelle

»Assoziativ« wirken Erica Pedrettis künstlerische Arbeiten, vor allem ihre Flügelwesen, als ob sie eine Lücke füllen oder diese zum Sprechen bringen wollen – ganz so wie sie sich selbst aus ihren biografischen Fremdheiten gelöst und in eine ganz eigenwillige literarische Sprachform gefunden hat. Leicht und schwebend sind die meisten dieser Objekte aus Draht und Papier, aus Ästchen und Gips und doch sind sie trotz aller
Zartheit erstaunlich zäh und stabil. »Sie wirken wie tierische Relikte, die einen gerade auch, weil sie weder Fisch noch Vogel sind, in Bann ziehen.« (Peter Burri, Tagesanzeiger, 10.3.2020)

 

Sie sind weder das eine noch das andere – die fliegenden Objekte, Figuren und Gespinste. Sie kommen prozesshaft daher und doch können sie gerade aufgrund dieser ätherischen Zersplitterung nicht zeitgemäßer sein. Denn wenn auch Pedrettis Flügelwesen und Doppelflügel nur in Gedanken zum Fliegen taugen, erheben sie gerade mit ihrem starken Überlebenswillen das Leben zum Leben.

ERICA PEDRETTI

»Ich werde, wenn ich gross bin, Malerin sein. Sowas kann man nicht werden, nur sein. Von Geburt an hat Anna mit diesen Bildern gelebt.
Und mit Pflanzen. Mit Menschen und Blumen und Bildern. Und die Bilder haben sie reicher gemacht. Sie haben alles verdoppelt.«
Erica Pedretti, Engste Heimat, Suhrkamp, 1995, Seite 14

 

Nach einer umfassenden Präsentation von Arbeiten der Dichterin und Künstlerin Etel Adnan zu HUMAN CAPITAL im Jahre 2020 widmet INNSBRUCK INTERNATIONAL im Rahmen von HEAVEN CAN WAIT wiederum einer Literatin und Künstlerin eine Retrospektive: Erica Pedretti.
Die Ingeborg-Bachmann Preisträgerin wird mit ihrem bildnerischen Werk in den Fokus gerückt und erhält erstmals eine erste umfassende Schau und Würdigung in Österreich. Hängende Drahtfiguren, überdimensionale Flügel aus Stoff und Latex oder Skulpturen in Ton und Eisen, sowie filigrane Zeichnungen: Erica Pedrettis »Objets à suspendre«, die von ihren Körpern entbundenen Flügel oder die von ihrem Innenleben
entledigten, nur als Gerippe stehenden Skulpturen, zeigen ein labiles Gleichgewicht und Zerbrechlichkeit. Seit den frühen 1970er-Jahren schuf Erica Pedretti (1930-2022) ein umfangreiches bildnerisches Oeuvre, das eigenständig neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit steht. Zwar präsentierte sie regelmäßig ihre Kunst in Gruppen- und Einzelausstellungen, dennoch ist Erica Pedretti – nicht zuletzt wegen ihrer in bedeutenden Verlagen publizierten Bücher und der vielen renommierten Literaturpreise – einem breiten Publikum vor allem als Schriftstellerin bekannt. (Neues Museum Biel)

TUE GREENFORT

Tue Greenforts interdisziplinäre Praxis befasst sich mit Themen wie dem öffentlichen und privaten Raum, der Natur und der Kultur. Indem er diese Themen mit der Sprache der Kunst verwebt, formuliert er eine vielschichtige Kritik an der heute vorherrschenden wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Produktion. Fasziniert von der Dynamik der natürlichen Welt, dreht sich Greenforts Arbeit oft um Ökologie und ihre Geschichte, einschließlich der Umwelt, der sozialen Beziehungen und der menschlichen Subjektivität. Die Wurzeln seiner Praxis liegen in den Kunstbewegungen der 1960er und 1970er Jahre, wie Land Art und forschungs-basierter künstlerischer Praxis.

 

Für 2024 hat INNSBRUCK INTERNATIONAL Tue Greenfort mit seiner ortsspezifischen Außeninstallation EQUILIBRIUM eingeladen. Das Kunstwerk besteht aus einem großen umgestürzten Baumstamm, der mit einer »Slackline« über die gesamte Länge des Baumes bespannt ist und im Innsbrucker Hofgarten aufgestellt wird. Die Slackline ist mit einem Zitat aus dem IPCC-Klimareport 2022 bestickt, wobei zwischen den Wörtern Tier-Emojis eingefügt sind. Die Arbeit ist interaktiv, da das Publikum dabei unterstützt wird, an einem Tag mit Expert:innen auf der Slackline zu balancieren und diese zu »begehen«.

 

Supported by Danish Arts Foundation

RUDOLF WAKOLBINGER

Mit seiner neuen Arbeit Social Dances lässt der österreichische Komponist Rudolf Wakolbinger das Publikum nicht nur in eine Klang-Raum-Installation, sondern auch in sein ganz persönliches Universum eintauchen, bilden doch die tapetenartig an den Wänden angebrachten Faksimiles von der Partitur des Albums, Schriften und Arbeitstagebücher jene Arbeits- und Denkprozesse ab, die schlichtweg zum Ergebnis führen: jenem Album, das man soundmäßig auch im Raum hören kann (Social Dances).
Dieses versammelt eine Auswahl Wakolbingers Kompositionen, die zwischen 2015 und 2019 entstanden sind und die die gesellschaftlichen Ereignisse und Strömungen dieses Zeitraums reflektieren. So integriert er u.a. originale Tonaufnahmen aus dem Bürgerkrieg in Syrien und setzt sich mit Themen wie Digitalisierung, der MeToo-Debatte, politischem Machtmissbrauch oder dem Leben in Megastädten auseinander. Dass die Welt zur Zeit Kopf steht, macht auch das Albumcover klar, das eine umgedrehte Weltkarte zeigt und im Raum inszeniert ist. Angemessener Weise ist das Album auch käuflich erwerbbar.

 

Rudolf Wakolbinger begann in seiner frühen Jugend als Autodidakt zu komponieren. Er schloss eine Ausbildung an einer Höheren Technischen Lehranstalt ab und spielte zunächst in verschiedenen Bands. Danach nahm er sein Studium der Komposition in Wien auf. Wakolbinger beschäftigte sich intensiv mit der Übertragung wissenschaftlicher Daten in musikalische Kompositionen. Seine Komposition und Klanginstallation Expansion of the Universe wurde international ausgestellt und erlangte eine hohe Publikums- und Medienresonanz.

MICHAEL HEINDL

Hat die Schwimmweste unter dem Flugzeugsitz tatsächlich eine rettende Funktion, wenn eine Maschine aus 14000 Metern Flughöhe aufs Meer stürzt? Oder liegt deren Sinn hierbei eher im Bereich des Symbolischen, dazu dienend, Kontrolle und Sicherheit zu suggerieren, obwohl man dem Ernstfall in Wahrheit relativ hilflos gegenüberstünde? Wäre das subjektive Sicherheitsempfinden ohne einer Weste unter dem Sitz dasselbe? Die Arbeit The Art of Restless Swimming ist ein Versuch, die Rettungsweste in ihrer symbolischen Bedeutung weiterzudenken. Die praktische und lebensrettende Form, wird dabei auseinandergenommen und in eine theoretische und poetische Entsprechung der Weste übersetzt. Ein Teil der Arbeit ist der Film »Air Crises«, bei dem eine aus dem Flugzeug entwendete Weste und das dazugehörige Blatt mit Sicherheitshinweisen im Falle einer Notlandung, auf ihre Einsatzmöglichkeiten hin untersucht und bearbeitet werden. Diese Materialien werden zerlegt und, angelehnt an die Form von Reclam Heften neu zusammengesetzt. Als hohler Kern des Objekts dient ein aus dem Sicherheitsblatt gefalteter Quader. Überzogen wird dieser mit dem signalgelben Stoff der Weste. Die darauf aufgedruckten Anwendungshinweise und Piktogramme dienen als Material für Anagramme, aus denen sich der Titel des Buchobjekts ergibt. Durch die Wiederholung der Aktion mit Westen von unterschiedlichen Fluglinien, entstand über den Film hinaus eine Serie von weiteren Objekten.

 

Michael Heindl studierte Malerei an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und am NCAD in Dublin. Heindl beschäftigt sich vor allem mit den Möglichkeiten von Kunst im öffentlichen Raum. In seinen Werken geht er oft von alltäglichen Dingen und Phänomenen aus, die er in hintersinnige Konzeptkunst überführt.

JASMINA CIBIČ

State of Illusion zeigt eine theatralische Re-Inszenierung des letzten Pavillons des untergegangenen Staates Jugoslawien auf einer internationalen Weltausstellung – der EXPO 1967 in Montreal – als illusionistisches Mittel. In einem leeren Theater bauen drei Tänzer die modulare Struktur des Pavillons nach und benutzen sie, um eine Reihe von Illusionen zu erschaffen, in denen die Illusionistin selbst ständig verschwindet. Die Assistenten und die Tricks werden bei jeder der folgenden sechs Illusionen, die für die sechs Republiken des ehemaligen Jugoslawiens stehen, immer brutaler, bis der Körper der Illusionistin ebenso wie das Land vollständig verschwinden.

 

Jasmina Cibič arbeitet in den Bereichen Film, Skulptur, Performance und Installation, um jene »sanfte Macht» – die politische Rhetorik – zu erforschen, die sich der Kunst und Architektur bedient. Insbesondere untersucht sie, wie die kulturelle Produktion vom Staat genutzt wird, um bestimmte Prinzipien und Bestrebungen zu kommunizieren. Durch die Entfaltung der komplexen Verflechtungen von Kunst, Geschlecht und staatlicher Macht regt die Künstlerin die Betrachter:innen dazu an, über die Strategien nachzudenken, die bei der Konstruktion von nationaler Kultur eingesetzt werden.

CHRISTIAN KOSMAS MAYER

In seinen Rauminstallationen beleuchtet Christian Kosmas Mayer Geschichten um historische Artefakte und Motive, die an den Rand des kollektiven Gedächtnisses gerückt sind oder unbeachtet bleiben. Auf Einladung von INNSBRUCK INTERNATIONAL entwarf er eine ortsspezifische Installation für das erstmals im 15. Jahrhundert erwähnte Bischofshaus, in welcher er sich mit der Legende um Ursula Southeil auseinandersetzt. Southeil, mutmaßlich 1488 in York, England, zur Welt gekommen und als Heilerin bekannt, erlangte posthum unter dem Namen »Mother Shipton« zweifelhafte Berühmtheit als vermeintliche Prophetin und Hexe. Es ist mittlerweile bekannt, dass die ihr zugeschriebenen Prophezeiungen erst ein Jahrhundert nach ihrem Ableben von einem Verleger erfunden und publiziert wurden. Die über Southeil überlieferten charakteristischen Merkmale – eine krumme Nase, vorstehende Zähne und eine schlanke Figur – wurden zur Schablone für zahlreiche Hexendarstellungen, die über Jahrhunderte hinweg zur Dämonisierung des weiblichen Naturverständnisses beitrugen.
Mayer nähert sich dieser vielschichtigen Geschichte mit einer Schmetterlingsart an, deren Flügelzeichnungen Ähnlichkeiten mit der grotesken Darstellung einer Hexe aufweisen – was ihr im Englischen den Beinamen »Mother Shipton« einbrachte. In den Archiven der Naturhistorischen Sammlung der Tiroler Landesmuseen stieß er auf eine umfangreiche Kollektion dieser Art, die auch in Österreich einst weit verbreitet war, heute aber aufgrund des Rückgangs ihres Lebensraums als gefährdet gilt. Mit akribischer Genauigkeit fokussierte sich Mayer
fotografisch auf die spezifischen Flügelzeichnungen eines jeden Exemplars, um die subtilen Varianten innerhalb der augenscheinlich homogenen Muster herauszuarbeiten. Diese raumbezogene Fotoserie wird bereichert durch zeitgenössische Prophezeiungen, die im Geiste von
Mother Shipton’s Weissagungen verfasst sind, sowie durch dokumentarische Aufnahmen jener Quelle, an welcher Ursula Southeil angeblich das Licht der Welt erblickte – ein Ort, dem man versteinernde Kräfte nachsagt.

 

In der urbanen Landschaft Innsbrucks verteilt, präsentiert sich mit telltales ein weiteres Werk von Mayer, das auf dem uralt bekannten Wissen fußt, wonach sich das Wetter mithilfe von getrockneten Balsam-Tannenästen vorhersagen lässt. Mayer belebt diese traditionelle Methode neu, indem er solche »Wetteräste« an verschiedenen Stadtbäumen Innsbrucks installiert. Diese Äste, obwohl leicht zu übersehen, offenbaren für die Informierten und Aufmerksamen ihre scheinbar magischen Fähigkeiten: Neigen sich die Äste nach oben, ist mit trockenem und warmem Wetter zu rechnen; zeigen sie nach unten, wird Regen erwartet.

 

Im Zusammenspiel dieser beiden Werke webt Christian Kosmas Mayer ein dichtes Netz aus Vergangenheit und Gegenwart, Natur und Mythos,
das die Betrachter:innen dazu anregt, die Verflechtungen von vergessenem Wissen und zukünftigen Möglichkeiten neu zu betrachten und erinnert uns daran, dass in der Reflexion und genauen Beobachtung des Übersehenen tiefe Einsichten für das Verständnis unserer unsicheren Zeiten liegen.

 

In Zusammenarbeit mit der Naturhistorischen Sammlung der Tiroler Landesmuseen.

STEINBRENER/DEMPF & HUBER

Im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL 2024 entwickelten Steinbrener/Dempf & Huber in Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien vier Vitrinen mit präparierten und manipulierten Tieren. Eine Vitrine zeigt ein halbiertes Reh mit aufgebrochenem Rumpf – in seinem Inneren offenbart sich ein Blick ins Weltall mit einem schwebenden Kosmonauten. Ein Rabe, dessen Kopf durch ein Kamera-Objektiv ersetzt wurde – das Bild einer anderen Vitrine – lässt eine ganze Reihe von Assoziationen zu: Diese reichen von den mit Kameras bestückten Tauben des ersten Weltkrieges, die tatsächlich als Aufklärungsspione dienten, bis zu der erst kürzlich entstandenen Parodie auf Verschwörungstheorien »Birds Aren’t Real«.
Die Vitrinen-Gruppe changiert inhaltlich zwischen dem »Tier-Werden« und dem »Landschafts-Werden« von Deleuze/Guattari¹ und Donna Haraways These, dass Menschen und Tiere sich in ihren Begegnungen gegenseitig beeinflussen.² The Garden of Earthly Delights ist getragen von der Überzeugung, dass es zukünftig um ein »Denken des gesamten Lebendigen und des Planeten als ein partnerschaftliches zu organisierendes System«³ geht.
Unser Verhältnis zu und unser Umgang mit Natur sind aktuell auch international dringliche Themen. Ein inhaltlich entsprechend aufgeladenes Objekt auf Tour zu schicken, ist deswegen schon in Vorgesprächen auf großes Interesse gestoßen. The Garden of Earthly Delights kann durch Vorträge ergänzt und in aktuelle Diskurse einbezogen werden. Zudem stehen Steinbrener/Dempf & Huber für Präsentationen und Diskussionen zur Verfügung.
Gewissermaßen als Rahmen der Arbeiten fungiert die pergola-artige Installation Glitterhouse, die zudem die Zentrale von INNSBRUCK INTERNATIONAL beherbergt.

 

Steinbrener/Dempf & Huber ist ein Künstlerkollektiv, bestehend aus dem Bildhauer Christoph Steinbrener, dem Fotografen und Grafiker Rainer Dempf und dem Architekten Martin Huber. Ihre Arbeiten im öffentlichen Raum sorgten wiederholt für großes Aufsehen. Steinbrener/Dempf & Huber thematisieren in ihren Werken die Kommerzialisierung des urbanen Raums, das Verhältnis von Zivilisation und Natur. In den letzten Jahren war die Verwüstung von Städten und Landschaften durch den Tourismus wiederholt Thema bei Projekten und Ausstellungen. Nach dem »Capricorn Two« am Bismarck-Denkmal in Hamburg (2015) wurde das ebenfalls fragwürdig gewordene Siegestor in München im Herbst 2022 mit der Installation »Victory Spikes« kommentiert. Seit 10 Jahren betreiben Steinbrener/Dempf & Huber zudem in den Schaufenstern ihres Gassenlokal-Studios im 2. Wiener Gemeindebezirk die Wandeitung, ein Ausstellungs-Projekt im öffentlichen Raum.

 

¹ Gilles Deleuze, Félix Guattari, A Thousand Plateaus, University of Minnesota Press, 19872
² Donna Haraway, When Species Meet, University of Minnesota Press, 2007
³ Georg Böhme, Für eine ökologische Naturästhetik, Suhrkamp, 1989

 

In Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum Wien.

KUNST UND SCHNITTLAUCH

SYMPOSIUM # 102
Im Gespräch: Alexander Giese & Christof Habres
Live auf Instagram @kunstundschnittlauch

 

Jeden Freitagnachmittag besprechen und diskutieren Alexander Giese und Christof Habres das Kunstgeschehen der Woche – national wie international. Sie geben persönliche Empfehlungen und Warnungen zu Ausstellungen und Präsentationen ab, hinterfragen Entscheidungen der Kulturpolitik oder Institutionen. Des Weiteren scheuen sie nicht davor zurück, Absonderlichkeiten, Fehler und unangebrachte Arroganz transparent zu machen und zu kritisieren. Immer mit einer gewissen Ironie und einer Portion Humor.

DJ Mmezo

DJ*Mmezo lebt in Innsbruck. Seit ihrem ersten Set im Jahr 2022 hat ihre tiefe Leidenschaft für die facettenreiche Schönheit unterschiedlichster Genres sie dazu inspiriert, ihre Liebe für die Wellenlängen verschiedener Formate mit anderen zu teilen. In ihren Sets schafft sie eine immersive Atmosphäre, die von Techno über groovigen Acid House bis hin zu Neo-Psychedelic und Organic Techno reicht und in der jeder einfach nur sein kann.

 

Soundcloud: https://on.soundcloud.com/8vZ4akTVKuLNpT8h7
Instagram:@mmezo__

ART WALK 25.5.
ART WALK 23.5.
ART WALK 18.5.
ART WALK 11.5.
ART WALK 9.5.
INNSBRUCK INTERNATIONAL PERFORMANCE: PHILIPP FLEISCHMANN

Mit der Einladung an den Künstler Philipp Fleischmann – ähnlich jener an die Performerin Doris Uhlich für ihre Personale – will INNSBRUCK INTERNATIONAL eine künstlerische Position im Rahmen von HEAVEN CAN WAIT näher beleuchten, deren Arbeit eine Strategie zur Überprüfung von architektonischen, institutionellen, politischen, als auch gesellschaftlichen Mechanismen in den Mittelpunkt stellt und durch sie neue Perspektiven aufweist. Ein Kernthema von HEAVEN CAN WAIT und so ist Fleischmanns Strategie zunächst unmittelbar in einer Performance zu erleben: für seine performative Uraufführung einer „Queeren Abstraktion” setzt er mit den Mitteln der Dia-Projektion Dias mit reiner Lichtfarbe neu zusammen – er arrangiert, zerschneidet, überlagert sie, um sie anschließend zu projizieren. Nach dieser Performance von Diaprojektoren, werden seine Arbeiten zum Abschluss der Biennale in einer Filmschau und Matinée im Leokino Innsbruck kontextualisiert und bilden so nicht nur den Übergang in den Kinoraum, sondern auch zu dem dort stattfindenden IFFI.

 

„In gewisser Hinsicht ist das Werk von Philipp Fleischmann kein „Kino“, zumindest nicht in der typischen Auffassung. Aber in anderer Hinsicht sind seine Filme eines der denkbar kinematographischsten Werke, da sie die genaue Natur von Licht und Raum erforschen, wie sie auf einem Zelluloid-Filmstreifen eingeschrieben sind. Es handelt sich um Arbeiten, die sich für Architektur und räumliche Organisation interessieren, jedoch nicht in erster Linie als ästhetisches Ereignis.“ (Michael Sicinski)

MATINÉE / FILM, TALK & BRUNCH: PHILIPP FLEISCHMANN In conversation with ANNA LADINIG

Philipp Fleischmann im Gespräch mit Anna Ladinig, Direktorin IFFI

 

In den letzten sechs Jahren hat Philipp Fleischmann im Stillen eines der einzigartigsten Projekte des zeitgenössischen Kinos geschmiedet. Beginnend mit seinem Film Main Hall aus dem Jahr 2013 hat der österreichische Filmemacher vor allem institutionelle Räume mit einer gewissen kulturgeschichtlichen Bedeutung zum Thema gemacht. Doch anstatt diese Räume – die bisher vom Wiener Secessionsgebäude (Main Hall, 2013) bis zu einem Theater im Österreichischen Filmmuseum nach dem Vorbild von Peter Kubelkas Invisible Cinema (The Invisible Cinema 3, 2018) reichten – lediglich aufzuzeichnen oder zu reflektieren, nutzt Fleischmann seine Filme als ideologische Werkzeuge, um die Feinheiten des kunsthistorischen Erbes der jeweiligen Institution zu vermitteln und zu kommentieren. Sein höchst einzigartiger Prozess, bei dem das Licht und die räumlichen Koordinaten eines bestimmten Ortes durch die direkte Belichtung von handgefertigten, ortsspezifischen Kameras auf 35-mm-Filmstreifen eingeschrieben werden, macht den filmischen Apparat selbst zu einer Art kritisch-konzeptionellem Kanal.(Jordan Cronk, Filmkritiker/film critic)

 

Main Hall, 2013
35mm Film, Farbe, ohne Ton, 5:08 min
Untitled (Generali Foundation Vienna), 2015
16mm Film, Farbe, ohne Ton, 34 sek
mumok kino, 2017
35mm Film, Farbe, ohne Ton, 1:10 min
The Invisible Cinema 3, 2017
16mm Film, Farbe, ohne Tot, 43 sek
Austrian Pavilion, 2019
35mm Film, Farbe, ohne Ton, 4:08 min

 

WORKSHOP DORIS UHLICH & BORIS KOPEINIG: SUNNY BODY

Ort: Ballettsaal Tiroler Landestheater
Treffpunkt: Bühneneingang Tiroler Landestheater


 

Every Body Shine
In diesem Workshop gibt Doris Uhlich Einblicke in das Bewegungsmaterial von SONNE. Die Sonne arbeitet ununterbrochen, um das Licht und die Wärme zu erzeugen, ohne die es auf der Erdoberfläche kein Leben gäbe. Licht, Dunkelheit und unterschiedliche Energiezustände werden mittels Körper und Sound erforscht. Die Teilnehmer*innen gehen der Frage nach, wie wir uns auch mit nicht-menschlichen Körpern, Lebewesen und unbelebter Materie in Beziehung setzen können. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

 

Live-DJ: Boris Kopeinig

 

In Kooperation mit dem Tiroler Landestheater

 

>>Tickets

DANCE MASTERCLASSES: powered by Steinmayr & Co

powered by Steinmayr & Co

 


 

10H MARIE STOCKHAUSEN – verletzungsbedingt leider abgesagt!

 

13H LARA BRANDI
16H KATHARINA SENK
19H MARCEL LEEMANN

 

Anmeldung: info@innsbruckinternational.com
Workshopdauer: 1,5 – 2h

 


 

MARIE STOCKHAUSEN
»Tanz ist Leben. Und das war meines schon immer…« Die Tänzerin und Choreografin Marie Stockhausen erhielt ihre Ausbildung an der Staatlichen Ballettschule Berlin. Engagements führten sie u.a. ans Staatstheater Saarbrücken und an die Staatsoper Hannover. Sie tanzte u.a. in Produktionen von Enrique Gasa Valga, Mats Ek, Marco Goecke, Yuki Mori, Louis Stiens, Chang Ho Shi, Stephan Toss, Birgit Scherzer, sowie Pierre Wyss und gastierte beim Festival Internacional de Dansa in Barcelona. 2006/07 wurde Marie Stockhausen Solistin der Tanzcompany am Tiroler Landestheater Innsbruck, wo sie in „Frida Kahlo. Pasión por la vida” – ausgezeichnet mit dem »Goldenen Schikaneder« als beste Tanzproduktion 2013 – die Titelrolle tanzte. Für ihre erste abendfüllende Choreografie „Charlie Chaplin” erhielt Marie Stockhausen den Österreichischen Musiktheaterpreis als »Beste Ballett Produktion«.

 

LARA BRANDI
Die aus Florenz stammende Italienerin absolvierte ihre Tanzausbildung an der Hamlyn Tanzschule und verbrachte zwei Jahre an der École-Atelier Rudra Béjart, wo sie auch mit dem Bejart Ballett Lausanne auftrat. Nach einem Engagement beim Maggio Danza di Firenze kam sie 2013 ans Tiroler Landestheater Innsbruck und beeindruckte in zahlreichen Produktionen von Enrique Gasa Valga und zeitgenössischen Choreografen: Chaplin (Charlie Chaplin), Anne Frank (Die Lautlose Welt der Anne Frank) und Frida (Frida Kahlo – Nueva Pasión). In ihrer letzten Saison am Tiroler Landestheater hatte sie die Gelegenheit, erstmals als Choreografin und Regisseurin ihr Stück Maledetto Modigliani dem Publikum zu präsentieren. Seit Dezember 2023 ist sie Ballettmeisterin und Tänzerin der Limonada Enrique Gasa Valga Dance Company (Lágrimas Negras, Congress Innsbruck; The Great Gatsby, Deutsches Theater München)

 

KATHARINA SENK
Die österreichische Tanzkünstlerin sucht in ihrer persönlichen künstlerischen Praxis nach Wegen, ihre Interessen an Posthumanismus, intersektionalem Feminismus und Vergnügen mit ihrem Wissen aus den Bereichen Tanz, Kampfkunst und Bewegung zu verbinden. Ihre Arbeiten und Kollaborationen werden in Österreich und im Ausland ausgestellt.

 

MARCEL LEEMANN
Der Künstler arbeitet als freischaffender Choreograph, Tänzer und Regisseur, wie auch als Tanz- und Theaterpädagoge. Mit seiner Kompanie „Marcel Leemann Physical Dance Theater” tourt er regelmäßig in der Schweiz und im Ausland und produziert eigene Tanzstücke. Leemanns Arbeiten sind unerwartet roh, leidenschaftlich und auch humorvoll. Tanztheater, das herausfordert. Seine Arbeiten beruhen auf strukturierten Improvisationen mit einer klaren Tanztechnik. Seit September 2023 leitet er die Tanzkompanie am Tiroler Landestheater in Innsbruck.

WALKING CONCERT: ANNA MABO

Im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL 2024 lädt Oliver Hangl zu seiner Konzertreihe im Gehen, die seit Ende 2013 österreichische Musiker:innen und auch das Publikum buchstäblich auf die Straße(n) schickt. Walking Concerts eröffnen jedes Mal neue Routen durch öffentliche und vielleicht sogar private Räume der Stadt und erklären die Realität kurzerhand zum nicht kontrollierbaren Setting für  mobile Konzertbühnen.

 

Anna Mabos musikalische Reise begann mit eigenen Gedichten und selbstkomponierten Songs – zunächst auf dem Klavier und Cello, bevor sie sich der Gitarre zuwandte. Nach einem Studium der Schauspielregie am Max Reinhardt Seminar in Wien und einer Vertiefung in Theaterwissenschaft und Philosophie an der Universität Gießen, ging es sogleich mit ihr als Regisseurin an renommierten Bühnen weiter, wie am Schauspielhaus Wien, Landestheater Niederösterreich, Volkstheater Wien oder Landestheater Linz. Im künstlerischen Schaffen von
Anna Mabo finden sich bereits drei Alben, die sie beim Label BaderMoldenRecordings veröffentlicht hat. Sie schreibt ihre Lieder auf der Gitarre, begleitet sich oft mit einer Mundharmonika und tritt gelegentlich mit der Band „Die Verzerrten“ auf. Ihre Musik entsteht aus persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen, so behandelt ihr drittes Album ’Danke, gut“ Themen wie zwischen- menschliche Beziehungen, Einsamkeit und Freundschaft. 2020 trat sie auf dem 37. Donauinselfest auf und eröffnete im Folgejahr das Popfest Wien. 2023 schrieb sie einen Song für das Neujahrskonzert und kuratierte gemeinsam mit dem Elektromusiker Dorian Concept das Popfest. Zahlreiche Auftritte u.a. im Radiokulturhaus, Theater am Spittelberg, Wiener Stadtpark, in der Burg Hasegg, Sargfabrik, Theater an der Gumpendorfer Straße.

 

>>Tickets

WALKING CONCERT: AUSTROFRED

Im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL 2024 lädt Oliver Hangl zu seiner Konzertreihe im Gehen, die seit Ende 2013 österreichische Musiker:innen und auch das Publikum buchstäblich auf die Straße(n) schickt. Walking Concerts eröffnen jedes Mal neue Routen durch öffentliche und vielleicht sogar private Räume der Stadt und erklären die Realität kurzerhand zum nicht kontrollierbaren Setting für  mobile Konzertbühnen.

 

Austrofred ist ein Phänomen: er hat Filme gedreht, Fernsehen gemacht, sechs hocherfolgreiche Bücher geschrieben, an die 700 Lesungen und Konzerte absolviert, Politveranstaltungen und Modenschauen moderiert, Handtücher entworfen und darüber hinaus das Comeback der österreichischen Sprache in der Popmusik und des Wiener Schnitzels in der Gastronomie wegweisend befördert. Und dabei hat er immer brilliert. Der Champion, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, ist „too big to fail“. Aber bei allem, was der umtriebige Tausendsassa so hocherfolgreich treibt – zur absoluten Höchstleistung läuft er bei seinen Konzerten auf. Da passiert etwas, das mit Worten nicht zu beschreiben ist, da wird Austrofred zu mehr als der Summe seiner Körperteile. Die zur Trademark gewordene Mischung aus Queen-Musik und Austropop-Texten wirkt auf den ersten Blick krude und komisch, auf den zweiten frech und charmant, auf den dritten einfach nur mehr grandios. Wer den Text von „Märchenprinz“ zu „Bohemian Rhapsody“ singt und „Schifoan“ zu „We will rock you“, der ist entweder ein Genie oder ein Genie. Dazu ein Freddie-Mercury- Outfit auf Madame Tussaud’s-Niveau, ausgesuchte Wembley-Moves und ein gepflegter Schnauzbart. Austrofred in Concert – Magic pur!

 

>>Tickets

STAGE TALKS – Heaven can wait

11 – 15h STAGE TALKS: HEAVEN CAN WAIT

 


 

11h ENVIRONMENT AND/OR SURVIVAL?
Die Zeit tickt. Die Natur ist in keinem stabilen Zustand mehr. Wir leben mittendrin – im warmen, mit Zugvögeln bevölkerten Winter, in städtischen Überschwemmungsgebieten und ausgedörrten Flüssen…

 

13h ART, POLITICS AND/OR LOST IN TIME?
Diktatoren, terroristische Überfälle, Angriffskriege, Klimakatastrophen, Armut, Covid, Hass und digitale Übermacht. Den Menschen wird Lebenszeit gestohlen – auf Generationen. Der Kampf gegen den Tod ist die erste Utopie…

 

Künstler:innen, Expert:innen und Gäste im Gespräch / Moderation: Chris Clarke, INNSBRUCK INTERNATIONAL

 

14.30h STAGE TALKS SUMMARY

FEEDBACK & CHILL OUT

EXPRESSO WALK-THROUGHS – Biennial on the go

Erkunden Sie mit einem Espresso & Croissant Highlights der Biennale mit den Künstler:innen und dem Team von INNSBRUCK INTERNATIONAL!

Doris Uhlich – SUN site specific

Es geht hoch hinauf – als Weiterentwicklung des Bühnenstücks SONNE lässt Doris Uhlich in SUN site specific den Himmelskörper auf der Bergisel Skisprungschanze landen. Performative Aktionen, sowohl solistisch als auch mit einer Gruppe, treten begleitet von elektronischen Sounds in einen Dialog mit der Architektur und Geschichte des Aufführungsorts. Die Performance transzendiert dabei konventionelle Vorstellungen von Körper, Tanz und Nacktheit auf subversive Art und Weise.

 

«Für die Bergisel Skisprungschanze entwickle ich die Performance SUN site specific, im Rahmen von INNSBRUCK INTERNATIONAL. Biennial of the Arts 2024. Ich performe die Sonne unter freiem Himmel. Es wird unterschiedliche Stationen geben, zu denen ich die Zuschauer:innen führe. Abseits der Wintersaison tanzt die Sonne auf der Schanze – an einem Ort, an dem man sich kalte, schneereiche Winter wünscht, die Erderwärmung jedoch auch nicht vorbeizieht.» (Doris Uhlich)

 

Trailer: https://vimeo.com/976486192

 

 

Personale Doris Uhlich
Koproduktion INNSBRUCK INTERNATIONAL. Biennial of the Arts 2024 und Tiroler Landestheater

 

Konzept, Choreografie, Performance: Doris Uhlich
Performance: Ann Muller, Sarah Plattner, Amélie Dieudonné, Emilia Ogilvie, Georg Ruhdorfer, Veronika Geiger (Vrovro), Judith Klemenc, David Ferdigg, Vera Héritier, Lisa Mössmer, Katharina Löffler, Meike Jockusch & Stephanie Schumacher-Scharfetter
Skispringer: Martin Nagiller, Thomas Ortner
Konzept, DJ, Sound: Boris Kopeinig
Probenleitung Gruppe: Ann Muller
Company Management, Produktion: Margot Wehinger
International Distribution: Something Great

24.5. SONNE – Doris Uhlich und der Kinderchor des Tiroler Landestheaters

Extended Version, Tiroler Landestheater
mit dem Kinderchor des Tiroler Landestheaters

 

Rund achteinhalb Minuten braucht das Sonnenlicht, bis es unseren Planeten erreicht. Die Sonne wird geliebt und verehrt aber zunehmend auch als bedrohlich und aggressiv wahrgenommen. Die Choreografin und Performerin Doris Uhlich widmet diesem Himmelskörper, der Existenzen ebenso ermöglicht wie zerstören kann, eine Sonnenschau, in der sie gemeinsam mit dem Kinderchor des Landestheaters physikalische, künstlerische und kulturgeschichtliche Dimensionen miteinander verknüpft.
SONNE bildet den Höhepunkt einer Personale von Doris Uhlich. In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landestheater baut sich diese über die ganze Stadt auf – als Site Specific Performance und als Workshop.

 

Personale Doris Uhlich
Koproduktion Tiroler Landestheater und INNSBRUCK INTERNATIONAL. Biennial of the Arts 2024

 

Performance: Doris Uhlich, Kinderchor des Tiroler Landestheaters
Konzept, Choreografie: Doris Uhlich
Dramaturgie: Sandra Umathum
Bühnenbild: Juliette Collas
Bühnenmitarbeit: Marco Tölzer
Lichtdesign: Leticia Skrycky
Kostüm: Doris Uhlich, Zarah Brandl
DJ, Sound: Boris Kopeinig
Text: Boris Kopeinig, Doris Uhlich
Movement and Voicework Advisor: Mani Obeya
Outside Eye: Adam Czirak, Nikolaus Selimov
Social Media: Esther Brandl
Company Management, Produktion/Production: Margot Wehinger
International Distribution: Something Great

 

Originalbesetzung Uraufführung Festspielhaus St. Pölten im Rahmen der CPA – Choreographic Plattform Austria (2023): Performance Kind Romy Nagl, Performance-Coach Kind Yoshie Maruoka


Team TLT

Musikalische Leitung Kinderchor: Janelle Groos
Klavier: John Groos
Dramaturgie: Elisabeth Schack
Licht: Michael Reinisch
Ton: Georg Stadler
Regieassistenz und Abendspielleitung: Elena Juen
Inspizienz: Axel Gade, Angela Karpouzi

 

Koproduktion Festspielhaus St. Pölten, Volkstheater Wien, Theater Rampe Stuttgart und insert Tanz und Performance GmbH
Gefördert durch Kulturabteilung der Stadt Wien und das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

 

Tickets: https://www.landestheater.at/produktion/sonne/

3.5. SONNE – Doris Uhlich und der Kinderchor des Tiroler Landestheaters

Uraufführung Extended Version, Tiroler Landestheater
mit dem Kinderchor des Tiroler Landestheaters

 

Rund achteinhalb Minuten braucht das Sonnenlicht, bis es unseren Planeten erreicht. Die Sonne wird geliebt und verehrt aber zunehmend auch als bedrohlich und aggressiv wahrgenommen. Die Choreografin und Performerin Doris Uhlich widmet diesem Himmelskörper, der Existenzen ebenso ermöglicht wie zerstören kann, eine Sonnenschau, in der sie gemeinsam mit dem Kinderchor des Landestheaters physikalische, künstlerische und kulturgeschichtliche Dimensionen miteinander verknüpft.
SONNE bildet den Höhepunkt einer Personale von Doris Uhlich. In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landestheater baut sich diese über die ganze Stadt auf – als Site Specific Performance und als Workshop.

 

Personale Doris Uhlich
Koproduktion Tiroler Landestheater und INNSBRUCK INTERNATIONAL. Biennial of the Arts 2024

 

Performance: Doris Uhlich, Kinderchor des Tiroler Landestheaters
Konzept, Choreografie: Doris Uhlich
Dramaturgie: Sandra Umathum
Bühnenbild: Juliette Collas
Bühnenmitarbeit: Marco Tölzer
Lichtdesign: Leticia Skrycky
Kostüm: Doris Uhlich, Zarah Brandl
DJ, Sound: Boris Kopeinig
Text: Boris Kopeinig, Doris Uhlich
Movement and Voicework Advisor: Mani Obeya
Outside Eye: Adam Czirak, Nikolaus Selimov
Social Media: Esther Brandl
Company Management, Produktion/Production: Margot Wehinger
International Distribution: Something Great

 

Originalbesetzung Uraufführung Festspielhaus St. Pölten im Rahmen der CPA – Choreographic Plattform Austria (2023): Performance Kind Romy Nagl, Performance-Coach Kind Yoshie Maruoka


Team TLT

Musikalische Leitung Kinderchor: Janelle Groos
Klavier: John Groos
Dramaturgie: Elisabeth Schack
Licht: Michael Reinisch
Ton: Georg Stadler
Regieassistenz und Abendspielleitung: Elena Juen
Inspizienz: Axel Gade, Angela Karpouzi

 

Koproduktion Festspielhaus St. Pölten, Volkstheater Wien, Theater Rampe Stuttgart und insert Tanz und Performance GmbH
Gefördert durch Kulturabteilung der Stadt Wien und das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

 

Tickets: https://www.landestheater.at/produktion/sonne/

Eröffnung Innsbruck International. Biennial of the Arts

Verleihung
INNSBRUCK INTERNATIONAL Special Recognition Award


INNSBRUCK INTERNATIONAL hat mit dem SPECIAL RECOGNITION AWARD eine Plattform geschaffen, um aufstrebende Kulturschaffende mit einem Tirol-Bezug in einen internationalen Kontext zu stellen und sie in ihrer Weiterentwicklung und Profilierung zu unterstützen. Mit dieser Anerkennung werden u.a. eine Produktion und Präsentation neuer Arbeiten ermöglicht.
Bisherige Preisträger:innen sind Heidrun Sandbichler (2016), Addie Wagenknecht (2018), Julia Rhomberg (2020) und Michael Strasser (2022).
Dieser von der Biennale initiierte und von den Swarovski Kristallwelten gestaltete INNSBRUCK INTERNATIONAL SPECIAL RECOGNITION AWARD wird 2024 an die Künstlerin Sophie Gogl vergeben.